Traumasensibles Yoga im Umfeld mit älteren Menschen

TSY im Umfeld mit älteren Menschen

Das Angebot „TSY für die ältere Generation“ wird in Zukunft immer wichtiger werden. Es werden immer mehr Menschen immer älter, für manche Menschen stellt die sogenannte dritte Lebensphase fast die Hälfte ihres Lebens dar. Die Alten von heute wurden in einer Zeit geboren, die durch Krieg, Flucht, schwarze Pädagogik und ErZiehung geprägt war. Vielfach waren Väter traumatisiert oder abwesend.  Der Zusammenhang zwischen frühkindlicher Vernachlässigung, transgenerationaler Weitergabe von Traumata und Demenz ist hinreichend belegt.

Die heutigen Alten haben jedoch auch zum sogenannten „Wirtschaftswunderland Deutschland“ beigetragen und die Wurzel für die heutige Leistungsgesellschaft gelegt. Die Neuen Alten sind es gewohnt, das Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und somit auch ein „gesundes Altwerden“ mitzugestalten.

Im Alter werden die physischen Kräfte schwächer und damit schwindet auch die Kraft, unangenehme Ereignisse beiseite zu schieben und zu verdrängen, die Abwehrmechanismen lassen nach. Alte Erinnerungen steigen auf. Traumasensibles Yoga bietet Anregungen, sie als Lebenserinnerungen zu sehen, die wollen liebevoll angeschaut und gewürdigt werden wollen. Die höheren Stufen des achtgliedrigen Pfades nach Patanjali  können helfen, das Zeugenbewusstsein zu stärken und einen posttraumatischen Wachstumsprozess einzuleiten. Top-Down und Bottom-Up Übungen lassen sich altersangepasst modifizieren, um dem individuellen Geworden-Sein zu entsprechen. Die Leitlinien des traumasensiblen Yoga mit seiner Wahrnehmungsorientierung und akzeptierender Würdigung der eigenen Grenzen sind eine wichtige Grundlage, um dem Alt-Werde-Prozess in einen sinnstiftenden Transformationsprozess münden zu lassen mit einem versöhnten und friedlichen Blick auf das sichere Ende.

Interview mit Regina Weiser zum Thema TSY für Menschen der älteren Generation

von Dr. Anika Meckesheimer

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Regina Weiser

Dipl.-Psych’in und analyt. Psychotherapeutin, Yogalehrerin (MYI), Trauma-Yogatherapeutin (TSY), 25 Jahre kassenärztlich im Ruhrgebiet niedergelassen, seit Verrentung Privatpraxis in Freiburg, Autorin dreier Bücher, Seminare zur Integration von Yoga in den psychotherapeutischen Prozess, Mitglied im Therapeutennetzwerk SEN (spirituelle Krisen) und Mitarbeit in der Clearingstelle für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch, in letzter Zeit verstärkt in der Flüchtlingshilfe aktiv.

 

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